Payment Service Provider - Die 9 wichtigsten Payment Anbieter in Übersicht

Zuletzt aktualisiert am 1. Dezember 2024

Die Zahlungsabwicklung ist ein wichtiger Teil eines jeden Onlineshops, und sollte problemlos funktionieren. Die Dienste eines Payment Service Providers sind inzwischen unabdinglich geworden, bei der großen Auswahl und den vielen Kriterien ist es jedoch oftmals schwer den richtigen Anbieter zu finden. Daher stellen wir in folgendem Ratgeber die wichtigsten Anbieter vor, und gehen näher darauf ein, was es bei der Auswahl eines Payment Anbieters zu beachten gibt.

Was ist ein Payment Service Provider?

Ein Payment Service Provider wickelt Zahlungsprozesse als Dienstleistung ab, und stellt sozusagen das Bindeglied zu den Acquirern dar. Diese wiederum führen die tatsächliche Buchung bei den Zahlungsanbietern (VISA, Master Card etc.) durch (Credit Card Processing), während der Payment Anbieter die Warenkörbe verarbeitet, Rechnungen erstellt und die Zahlungen vermittelt.

Der Zahlungsprozess läuft dadurch weitgehend automatisch ab und kann über unterschiedliche Zahlungswege auf der gleichen Plattform stattfinden, was den Prozess sowohl für den Verkäufer als auch vor allem für den Käufer unkomplizierter und bequemer macht.

Besonders bei Onlineshops ist das Nutzen eines Payment Anbieters sinnvoll, die Software der Payment Provider lässt sich meist problemlos in das Shopsystem integrieren, sodass du dich nach Benachrichtigung durch den Payment Service nur noch um den Versand kümmern musst.

Der große Vorteil für dich als Händler liegt darin, dass du nur mit dem Bezahldienst einen Vertrag eingehen musst, und dieser sich um den gesamten Zahlungsprozess kümmert.

Welche Arten von Payment Anbietern gibt es?

Die große Auswahl an Payment Providern lässt sich grob in 2 Gruppen einteilen. Zum einen die klassischen Drittanbieter für Online-Zahlungen und zum anderen spezielle Online-Zahlungsanbieter.

  • Klassische Drittanbieter für Online-Zahlungen: sind normalerweise sogenannte Treuhänder, die Online-Zahlungen auf unterschiedlichen Zahlungswegen abwickeln und für die nötige Sicherheit sorgen. Untereinander unterscheiden sie sich hauptsächlich durch die angebotenen Zahlungswege und die Gebühren.
  • Spezielle Online-Zahlungsanbieter: vertreten meist ein besonderes Geschäftsmodell und bieten außergewöhnliche oder gänzlich neue Zahlungswege an.

Klassische Drittanbieter für Online-Zahlungen

Die folgenden Anbieter sind klassische Payment Provider, die lediglich als Treuhänder agieren und die Zahlung über unterschiedliche Zahlungswege abwickeln. Zu den Hauptfeatures gehört meist eine Zahlungsgarantie, also das Auszahlen der Händler, auch wenn der Kunde nicht zahlt.

1. Klarna

Klarna LogoDas schwedische Factoring Unternehmen Klarna wickelt den Kauf auf Rechnung für Händler ab und übernimmt die Risiken für beide Seiten.

Kunden bezahlen ihre Ware zwar erst nach Erhalt, die Auszahlung des Verkäufers wird jedoch von Klarna abgesichert, indem dieser in jedem Fall bezahlt wird, auch wenn der Käufer bisher nicht gezahlt hat. Dies gilt auch für Betrugsfälle.

Klarna bietet auch die Bezahlung per Ratenzahlung an, und bietet dem Händler auch hier eine Zahlungsgarantie.

Preise: Der Anbieter berechnet zusätzlich zur monatlichen Grundgebühr einen prozentualen Anteil und eine feste Gebühr pro Transaktion.

Vorteile:

  • Zinsgarantie
  • Sichere Ratenzahlung

Nachteile:

  • Monatliche Grundgebühr
  • Nur 2 Zahlungswege

2. Paymorrow

PayMorrow LogoAuch Paymorrow ist ein Payment Provider für den Kauf auf Rechnung.

Die Besonderheit des Anbieters ist die Option per SEPA-Lastschrifteinzug zu zahlen, welche die meisten Factoring Unternehmen nicht anbieten.

Außerdem ist die Zahlungsfrist von 30 Tagen vergleichsweise lang. Für den Verkäufer entsteht dadurch kein Nachteil, da Paymorrow für eine Zahlungsgarantie bietet, genauso beim SEPA verfahren.

Preise: Paymorrow verlangt keine monatliche Grundgebühr oder Einrichtungsgebühr, sondern berechnet lediglich ein prozentualer Anteil zuzüglich einer festen Grundgebühr pro Transaktion.

Vorteile:

  • Zahlungsgarantie
  • SEPA-Lastschrift Einzug
  • Keine monatliche Grundgebühr/Einrichtungsgebühr

Nachteile:

  • Keine Ratenzahlung

3. Saferpay (SIX Payment Services)

SIX Payment Services LogoWie der Name bereits andeutet, legt Saferpay (gehört zu SIX Payments Services) den Fokus auf die sichere Abwicklung der Zahlungsvorgänge.

Der Payment Provider bietet als Zahlungswege Kreditkartenzahlung, Zahlung per Bankkarte, Lastschriftverfahren, Giropay und mpass an. Auch die Zahlung per PayPal lässt sich über Saferpay abwickeln.

Außerdem unterstützt Saferpay im Gegensatz zu den meisten Providern neben MasterCard und Visa auch Maestro und American Express. Welche Zahlungswege konkret für deinen Shop zur Verfügung stehen kannst du selbst bestimmen.

Saferpay bietet eine Zahlungsgarantie und erfüllt wichtige Sicherheitsstandards wie SSL und PCI DSS.

Vorteile:

  • Sehr sicher
  • Viele Zahlungswege
  • Zahlungswege individuell auswählbar
  • Verschiedene Währungen möglich

Nachteile:

  • Kein Kauf auf Rechnung
  • Keine Ratenzahlung

Spezielle Online-Zahlungsanbieter

Im Folgenden stellen wir einige Anbieter vor, die ein besonderes Bezahlmodell anbieten, oder spezielle Zusatzfunktionen anbieten. Diese Anbieter haben sich meistens auf eine Kundengruppe spezialisiert, oder ein vollkommen neues Zahlungsverfahren auf den Markt gebracht.

4. Amazon Pay / Amazon Payments

amazon pay LogoAmazon Pay erlaubt es Kunden sich mit ihrem Amazon Account anzumelden, und für die Zahlung bei deinem Shop auf ihre bereits bei Amazon vermerkten Zahlungs- und Versand Informationen zurückzugreifen.

Zur Verfügung stehen dabei die Zahlungswege, die auch von Amazon selbst unterstützt werden, also Zahlung per Kreditkarte (Visa, MasterCard) und Lastschriftverfahren.

Preise: Amazon Pay berechnet weder eine Einrichtungs- noch eine monatliche Grundgebühr, sondern lediglich einen prozentualen Anteil zuzüglich einer festen Grundgebühr pro Transaktion.

Vorteile:

  • Keine monatliche Gebühr

Nachteile:

  • Kein Kauf auf Rechnung
  • Keine Ratenzahlung

5. Barzahlen.de

Barzahlen.de LogoDas Start-up Bahrzalen.de hat es sich zum Ziel gemacht, das Barzahlen als Bezahlmethode fürs Onlineshopping zu etablieren.

Der Kunde wählt einfach Barzahlen als Zahlungsweg aus und erhält dann einen Bezahlschein entweder zum Ausdrucken oder aufs Handy. Diesen zeigt er dann in einem kooperierenden Supermarkt vor, und bezahlt den entsprechenden Betrag.

Zusätzlich zur Abwicklung dieses Bezahlungsprozesses übernimmt Barzahlen.de auch eine Zahlungsgarantie, zahlt dich also auch dann aus, wenn dein Kunde bis jetzt nicht gezahlt hat.

Vorteile:

  • Zahlungsgarantie

Nachteile:

  • Nur eine Zahlungsart

6. Giropay

giropay LogoGiropay ist weniger ein Payment Provider als eher ein Online-Bezahlverfahren, an dem über 1.500 deutsche Banken und Sparkassen teilnehmen.

Die Zahlungsmethode erlaubt es, Kunden online per Banküberweisung zu zahlen. Für den Händler übernimmt Giropay eine vollständige Zahlungsgarantie.

Preise: Giropay berechnet maximal 0,95 Prozent vom Umsatz plus mindestens 0,33 EUR pro Transaktion zzgl. PSP-Entgelt. Eine Einrichtungsgebühr oder eine monatliche Grundgebühr fallen nicht an.

Vorteile:

  • Zusatzservices wie Altersüberprüfung etc.

Nachteile:

  • Kein Kauf auf Rechnung
  • Keine Ratenzahlung

7. Paypal

PayPal LogoPayPal ist weltweit und auch in Deutschland sehr beliebt und wird mittlerweile von den meisten Shops angeboten. Für Händler bietet PayPal mehrere Lösungen an. Die wichtigsten sind wohl PayPal express Checkout und PayPal Plus.

Bei PayPal express Checkout handelt es sich um einen Button, der den Kunden direkt zu PayPal weiterleitet, wo er dann zahlen kann, ohne jegliche Informationen eingeben zu müssen, diese bezieht PayPal aus seinem PayPal Account.

PayPal Plus ist ein eigenes Zahlungssystem und bietet 4 Zahlungswege:

  • Zahlung auf Rechnung
  • Lastschriftverfahren
  • Zahlung per Kreditkarte
  • und natürlich PayPal

Sogar Ratenzahlung ist bei PayPal möglich, mit Ratenzahlung Powered by PayPal.

Egal, welche PayPal Lösung du wählst, eine Zahlungsgarantie ist immer inklusive.

Preise: Auch bei den Kosten entsteht kein signifikanter Unterschied. PayPal verlangt weder eine Einrichtungs- noch eine monatliche Grundgebühr, sondern berechnet lediglich eine an den monatlichen Umsatz angepasste Transaktionsgebühr.

Vorteile:

  • Zahlungsgarantie
  • Viele unterschiedliche Lösungen
  • Keine Einrichtungs- oder Grundgebühr

Nachteile:

  • Nicht alle White Label integrierbar

8. Skrill

Skrill LogoSkrill funktioniert nach dem Prepaid Prinzip.

Kunden zahlen per Kreditkarte, Banküberweisung, Sofortüberweisung oder Giropay Geld auf ihren Skrill Account ein, welches Sie anschließend zum Bezahlen bei Skrill Partnershops nutzen können.

Für Händler bietet Skrill standardmäßig eine Bonitätsprüfung und eine Zahlungsgarantie.

Vorteile:

  • Zahlungsgarantie
  • Bonitätsprüfung
  • Keine Einrichtungsgebühr/monatliche Grundgebühr

Nachteile:

  • Rückbuchungsgebühren

9. paydirekt

paydirekt Logopaydirekt funktioniert ähnlich wie Klarna mit dem wesentlichen Unterschied, dass paydirekt kein Drittanbieter, sondern eine Zusatzfunktion des Girokontos ist, die von vielen deutschen Banken angeboten wird.

Die Zahlung findet über das Girokonto des Kunden statt. Abwickeln kann der Kunde den Zahlungsprozess sowohl am PC als auch mobil am Handy oder Tablet.

paydirekt bietet Händlern eine Zahlungsgarantie, zahlt sie also auch aus, wenn der Kunde nicht zahlt.

Eine Einrichtungsgebühr oder monatliche Grundgebühr berechnet paydirekt nicht.

Preise: Die Transaktionsgebühr legst du individuell in einer Verhandlung mit deiner Händlerbank fest.

Vorteile:

  • Zahlungsgarantie
  • Keine Einrichtungsgebühr oder monatliche Grundgebühr
  • Individuelle Transaktionsgebühren

Nachteile:

  • Nur ein Zahlungsweg
  • Nicht von jeder Bank unterstützt

Die bedeutendsten Zahlungswege im Überblick

1. Vorkasse

Bei der Vorkasse beginnt der Liefervorgang erst, wenn der Verkäufer den Kaufpreis überwiesen hat. Dieses Verfahren ist für den Verkäufer das sicherste und wohl angenehmste, bei Kunden ist es jedoch eher unbeliebt.

2. SEPA-Lastschrift

Beim SEPA-Verfahren wird der Kaufpreis per SEPA-Lastschrift vom Girokonto des Kunden eingezogen. Sollte das Konto nicht ausreichend gedeckt sein, wird die Überweisung des entsprechenden Betrags angefordert. Die Methode ist eine Alternative zur Zahlung auf Rechnung für Kunden, welche die Zahlung per Banküberweisung bevorzugen.

3. Zahlung auf Rechnung

Bei der Zahlung auf Rechnung überweist der Kunde den fälligen Betrag eigenständig bei Erhalt der Rechnung, also im Normalfall, nachdem er die Ware erhalten hat. Das Risiko für den Verkäufer ist dadurch vergleichsweise hoch.

4. Nachnahme

Zahlung auf Nachnahme funktioniert, indem der Kunde die Ware bei Ankunft der Lieferung bezahlt. Der Kaufpreis wird direkt bei der Übergabe der Ware an den Zusteller gezahlt, welcher den Betrag dann wiederum den Verkäufer auszahlt. Diesen Service lassen sich die Paketdienste meist zusätzlich bezahlen.

5. Kreditkarte (Visa, Master Card)

Bei der Zahlung per Kreditkarte wird die Kreditkarte des Kunden mit dem fälligen Betrag belastet. Gegenüber der direkten Zahlung über ein Bankkonto besteht dabei der Vorteil, dass im Falle eines unzureichend gedeckten Kontos der Kreditrahmen der Karte genutzt wird, wodurch das Risiko für den Verkäufer sinkt.

Unser Fazit: Payment Provider bieten enorme Vorteile für Online-Händler!

Es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass man auf Payment Provider kaum noch verzichten kann, und diese enorme Vorteile für jeden Online-Händler bieten.

Da die Provider die komplette Zahlungsabwicklung übernehmen, spart man sich als Shop-Betreiber einiges an Arbeit. Ein Zahlungsschutz ist inzwischen standardmäßig enthalten, die Provider schützen dich also auch vor Verlusten durch zahlungsunwillige Kunden, und ersparen dir das nervige Forderungsmanagement.

Wichtig ist den richtigen Provider für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Bei dieser Auswahl spielen viele Faktoren eine Rolle: Verkaufszahlen, durchschnittlicher Umsatz, Zielgruppe und Branche.

Im Grunde ist bei der immensen Auswahl aber für alle Ansprüche eine Lösung vorhanden. Es lohnt sich deshalb definitiv, sich genau mit dem Thema auseinanderzusetzen, und die Auswahl nicht leichtfertig zu treffen.

Die Auswahl an Zahlungswegen, die du in deinem Shop anbietest, hat immerhin einen gewissen Einfluss auf das Kundeninteresse, der nicht zu unterschätzen ist.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

➤ Welche Vorteile bieten mir Payment Anbieter?

  • Keine Verträge mit Acquirern nötig
  • Enorme Aufwandsersparnis
  • Zahlungssicherheit
  • Forderungsmanagement oft kostenlos inklusive
  • Zugang zu neuen/speziellen Zahlungswegen
  • Erweiterte Zielgruppe durch renommierte Anbieter

➤ Was kostet mich der Service?

Die Kosten variieren je nach Provider stark, und setzen sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen, welche ebenfalls je nach Anbieter verschieden sein können.

Fast alle Anbieter verlangen jedoch einen Anteil aller Transaktionen, oder einen festen Betrag pro Transaktion. Zudem fallen meistens einmalig Kosten für die Einrichtung eines Händler-Accounts an. Einige Systeme verlangen außerdem eine monatliche Grundgebühr.

Die Preise variieren stark. Oft fallen auch Kreditkosten-Transaktionskosten an, die der Provider an die Kartenherausgeber zahlen muss, und dann vom Verkäufer erstattet haben will.

➤ Fallen für meine Kunden Kosten an?

Die meisten Anbieter berechnen nur dem Verkäufer Gebühren, manche verlangen aber auch von den Käufern Transaktionsgebühren.

Der Ratenkauf geht jedoch bei allen Anbietern mit mehr oder weniger hohen Gebühren einher und ist dadurch manchmal äußerst kundenunfreundlich gestaltet, wie bei Ratepay.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Auswahl des Anbieters kaum von etwaigen Gebühren für den Kunden abhängt, da diese, falls sie existieren, auch fast identisch sind.

Viel mehr solltest du darauf achten, wie komfortabel und risikofrei der Bezahlvorgang aus Kundensicht ist.

➤ Welche Zahlungsanbieter sind ein Muss für meinen Onlineshop?

Die beliebtesten Zahlungsmethoden in Deutschland sind Rechnung, PayPal, Lastschrift, Vorkasse, und Kreditkarte.

Diese Zahlungswege solltest du also anbieten können. Glücklicherweise unterstützen die meisten Payment Anbieter die meisten dieser Zahlungsmethoden. PayPal ist ein Spezialfall, da es sich hierbei bereits um ein Payment Provider handelt.

➤ Wie integriere ich einen Payment Anbieter in meinen Shop?

  1. Als ersten Schritt musst du bei den meisten Anbietern ein individuelles Angebot anfordern, und die Vertragskonditionen aushandeln.
  2. Anschließend erfolgt die Integration der entsprechenden Software in dein Shopsystem, hier ist es besonders wichtig vorher klarzustellen, dass die nötigen Schnittstellen vorhanden sind. Die Anbindung per API ist jedoch eigentlich immer möglich.
  3. Manche Anbieter bieten auch eine sogenannte White Label Version an. Das heißt, dass das bei den Buttons für die entsprechenden Zahlungswege nicht auf den Anbieter hingewiesen wird.